Wanderausstellung 100 Jahre Evangelische Frauen

13 Roll-Ups zur Geschichte der Evangelischen Frauen in Baden

2016 feiern die Evangelischen Frauen in Baden ihr 100-jähriges Bestehen. Gelegenheit zurückzublicken und Etappen der Entwicklung nachzuzeichnen. Zu diesem Zweck haben sich Studierende der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe im Rahmen eines Projektseminars auf „Spurensuche“ in das Landeskirchenarchiv Karlsruhe begeben. Die Ergebnisse ihrer Recherche werden auf 13 Roll Ups präsentiert und untergliedern sich in drei Hauptthemenbereiche. 

 

Teil 1 Historische Entwicklung

Die historische Entwicklung zeigt einen Abriss über die Entwicklung der Arbeitsfelder ausgehend von den Gründungsjahren bis zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Verein „Freundinnen junger Mädchen“ gehörte mit zu den fünf größten Gründungsvereinen und steht beispielhaft für die diakonische Arbeit der frühen Jahre. Die Gründung der sozialen Frauenschule und die Müttererholung bildeten weitere Arbeitsschwerpunkte. Mit einem Einblick in die erschwerte Tätigkeit zur Zeit der Nationalsozialisten endet diese Übersicht.

1 Gründung und Anfangsjahre

2 Diakonie am Beispiel des Vereines Freundinnen junger Mädchen

3 Soziale Frauenschule

4 Müttererholung

5 Nationalsozialismus

 

Teil 2 Biografien

Der Bereich Biografien lehnt sich mit Marie von Marschall und Elisabeth Schumacher nochmals an diese frühen Jahre an, führt aber mit Grete Gillet und Elisabeth Hamann bis in die jüngere Vergangenheit.

6 Marie von Marschall

7 Dr. Elisabeth Schumacher

8 Dr. Grete Gillet

9 Gertrud Hammann

  

Teil 3 Neue Entwicklungen

Der dritte Themenkomplex widmet sich den neuen Entwicklungen. Angefangen von den Dorfhelferinnen über die Friedensbewegung und Ökumene bis hin zu aktuellen Themen wie Interreligiöses Frauennetz und Frauenmahle. Die Ausstellung kann vieles nur anreisen und möchte blitzlichtartig prägende Personen, bedeutende Arbeitsfelder und Handlungsmöglichkeiten der evangelischen Frauen in Baden beleuchten. Die Auswahl der Themen und Biografien trafen die Studierenden unter dem Aspekt, was sie als relevant für die Entwicklung des Verbandes ansahen. 

10 Landfrauen und Dorfhelferinnen

11 Frauen unterwegs

12 Weltgebetstag und Oekumene

13 Interreligiösität und Frauenmahl

 

„In recht froher Stimmung über das Gelingen des Zusammenschlussgedankens“ konstituierte sich am 12. Juni 1916 im Beisein von Großherzogin Luise von Baden in Karlsruhe der „Evangelische Frauenverband für Innere Mission in Baden e. V.“. Die Vertreterinnen von ca. 50 diakonisch-evangelischen Frauenvereinen wählten Freifrau von Marschall zu Bieberstein zur ersten Vorsitzenden. Mit der Vereinigung unter einem gemeinsamen Dachverband konnten die Vereine die neuen Anforderungen an der Heimatfront und in der der Kriegsfürsorge effizienter meistern. Zudem ermöglichte ein Zusammenschluss eine größere Wirkungsmächtigkeit in die Gesellschaft und Politik hinein. Neben konkreten Wohlfahrtsprojekten wie etwa Fürsorge für Munitionsarbeiterinnen und Kriegsversehrte machten sich die Damen Gedanken wie dem sittlich-moralischen Verfall der Soldaten an der Front entgegenzuwirken, sei. Hier sahen die Mitglieder vor allem die Mütter in der Verantwortung.

Der Kampf gegen Prostitution, Alkoholismus und für den Schutz der Jugend bildete auch in den Nachkriegsjahren das zentrale Anliegen. In der Bildungs- und Aufklärungsarbeit, der Orientierung am Evangelium, aber auch in der politischen Intervention sahen die durchaus streitbaren Damen die geeigneten Instrumente. Dazu kamen Arbeitsfelder wie die professionelle Ausbildung der Wohlfahrtspflegerinnen und die Müttererholung. Bereits im ersten Jahrzehnt seines Bestehens zeigte der Verband, dass er flexibel auf die Nöte und Entwicklungen der Zeit reagieren kann. Enttäuschungen und Rückschläge, wie der Verlust der eigenen Häuser, blieben nicht aus.

Bis in die unmittelbare Gegenwart zeigten die evangelischen Frauen, dass sie bereit sind Aufgaben und Inhalte ihrer Arbeit immer wieder neu auf den Prüfstand zu stellen um auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren. Bildungsarbeit und Diakonie blieben jedoch immer die Grundkonstanten, eingebettet in die Kirche und gestützt auf dem sozialen Auftrag des Evangeliums.