Frauenarbeit im Nationalsozialismus

Wanderausstellung 100 Jahre Evangelische Frauen in Baden

Mütterschulung und Bibelarbeit

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erklärte Frau Marschall von Bieberstein, dass das Frauenwerk „in bewusster Bejahung der Ordnung des menschlichen Lebens wie des Volkes und des Staates, den neuen Staat voll und ganz anerkennt“. Im Vordergrund ihres Interesses stand die Bewahrung der Unabhängigkeit. Ein freundschaftliches Verhältnis pflegte man anfangs zum Reichsmütterdienst, mit dem man gemeinsam eine Zeitschrift herausbrachte. Ging man doch mit der Meinung konform, dass die Zukunft des (nationalsozialistischen) Staates im Wesentlichen von seinen Müttern abhing. Die Zusammenarbeit zerbrach, nachdem der Staat sein „antichristliches Gesicht“ zeigte. NS-Volkswohlfahrt und die NS-Frauenschaft signalisierten, dass sich das Evangelische Frauenwerk um seine eigenen kirchlichen Belange kümmern sollte. 

Zunehmend hinausgedrängt aus der diakonischen Tätigkeit, rückte die katechetische Arbeit in das Zentrum der Frauenarbeit. Im Reisedienst tätige Sozialfürsorgerinnen luden zu Konfirmandenmütterabenden und Bibelkursen für Frauen ein. Die Bibelkurse fanden an drei bis vier Nachmittagen oder Abenden statt und stießen auf große Resonanz. Die Leiterinnen der Frauenarbeit in den Gemeinden, meist Pfarrfrauen, unterstützte man mit Rüsttagen. Hinzu kamen weitere kriegsbedingte Tätigkeiten, wie die Registratur und Betreuung von Kriegsflüchtlingen.

Rollup_Wanderausstellung_HE_NSZeit_7.pdf

 

 

 

 

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