Die 2. Etappe: Von Mosbach zum Frauenberg (bei Lauda-Königshofen)

Evangelischer Frauenpilgerweg in Baden

Die neu konzeptionierte Frauen-Pilgerroute verläuft im Raum zwischen Mosbach und Wertheim, im nördlichsten Bereich der Evangelischen Landeskirche Baden.  Sie ist insgesamt 186 km lang und da sie durch zwei unterschiedliche Landschaften führt, gliedert sie sich in zwei Teilstrecken zu je ca. 90 km auf.

Die erste Strecke – durchs Madonnenländle - von Mosbach zum Frauenberg (bei Lauda-Königshofen) kann man mit vier Hauptbegriffen beschreiben:

WEIBLICHE ORTE . AKTIVE FRAUEN . NATURORTE . THEMA ERNÄHRUNG

Die Strecke ist wunderbar naturbelassen und führt uns zu wunderschönen Natur-Orten und alten Bäumen. Bildstöcke, kleine Kapellen und Wegkreuze zeugen von der früheren Volksfrömmigkeit und charakterisieren die Landschaft.

In der landwirtschaftlich geprägten Region spielt das Thema Ernährung eine große Rolle: Vorbei am Anbau von Grünkern und Emmer, Bio - Bauernhöfen, einer Mühle (die von einer sehr sympathischer Frau betrieben wird) und gemeinschaftlich betriebenem Dorf-Gasthaus und –Brauerei, können wir Nahrung richtig er-fahren bzw. er-laufen. - Apropos, diese Tour kann auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Auffallend viele aktive Frauen (Künstler-in, Politiker-in, weibliche Herrscherinnen in der Geschichte, Unternehmer-in und weitere) wohnen und wirken hier. Inspiriert und staunend, dass sie die Gegend so dynamisch gestalten, sehen wir die Weiblichkeit auch an kulturellen und heiligen Orten wiedergespiegelt: zwei eindrucksvolle besondere Dorfkirchen mit weiblicher Ausstrahlung, Göttinnen im Römermuseum, eine Stadtgründerin aus der Frankenzeit sowie ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster mit interessantem Marien-bzw. Frauenaltarbild.....).

Die Tour ist erfreulich „entschleunigend“. Also für eine Frauen-Pilgertour und zur Innenschau sehr gut geeignet.

 

Die zweite Route durchs Liebliche Taubertal führt uns nun durch eine Landschaft mit weichen „weiblichen“ Landschaftsformen – eine beliebte Weinanbauregion.

Auf dieser Tour erfahren wir die verschiedensten Facetten der Weiblichkeit, die sich an interessanten heiligen, kulturellen und natürlichen Orten zeigen:
Wehrkirchen sind hier eine Besonderheit: Der Weg beginnt an der „weiblichen“ Wehr-Kirche in Oberschüpf beim Frauenberg und endet an einer „männlichen“ Wehr-Kirche in Urphar bei Wertheim.
Wenn wir beim Frauenberg (FRAUENWESEN) bei Lauda-Königshofen auf das Taubertal treffen ist es sehr breit. Frau sieht die Tauber kaum. Nach Tauberbischofsheim, zwischen Werbach und der Burg in Gamburg wird das Tal enger und der Fluß ist nun deutlicher und prägnater wahrnehmbar. Kloster Bronnbach mit dem barocken Abteigarten (PARITÄT) liegt hier in einer kleinen Aufweitung des Flusses.

Unterwegs begegnen wir drei tollen (historischen) Frauenfiguren: St. Lioba (AUSSTRAHLUNG) als Stadtpatronin von Tauberbischofsheim, der Sagenfigur der Tauber,  Melsine (SELBSTBESTIMMUNG), sie ist vorallem zwischen Gamburg und Kloster Bronnbach „präsent“. Und Barbara von Wertheim (WEIBLICHE AUTHORITÄT) als gebildete und tatkräftige Regentin und Reformatorin in und um Wertheim.

Niklashausen ist ein evangelischer Ort inmitten der vielen katholisch geprägten Ortschaften. Hier gibt es, obwohl keine Frau, die interessante Geschichte des Niklas Pfeifer (SOZIALE GERECHTIGKEIT), den „Tauberdom“ und eine beeindruckende kleine Höhle (ERDVERBUNDENHEIT) zu erforschen.
Die Stadt Wertheim ist reich an Frauen-Orten und auch -Geschäften und hat neben den imposanten Kirchen ein besonderes Highlight: Das Grafschaftsmuseum mit einem Frauenzimmer und einem Kabinett der Bilder von Otto Modersohn und besonders seiner dritten Frau: Louise Modersohn-Breling.

Diese Strecke ist für 6 bzw. 7 Tage geplant und verläuft größtenteils auf den gut ausgebauten Wegen des Jakobsweges bzw. des Panoramaweges Taubertal.

 

Die Eröffnungstour für die Strecke findet vom 28.- 30. September 2018 statt. In einer Gruppe von 40 Frauen pilgern wir von Lauda bis Wertheim und genießen die anmutige Landschaft der Tauber-Region. Wir lassen uns durch Impulse inspirieren, laufen manche Etappe im Schweigen und halten zwischendurch inne, um den Blick auf unsere ganz persönlichen Themen im Gepäck zu richten.

Nähere Infos, Flyer und zur Anmeldung hier.

Die Streckenkonzeption, das Kartenmaterial sowie die Texte des Pilgerinnenhandbuches werden wieder von Stadtplanerin Corinna Lochmann, MENSCH UND RAUM, Büro für Spirituellen Tourismus, erstellt. www.mensch-und-raum.eu